Die Ursprünge des Saunierens reichen tatsächlich bis in die Steinzeit zurück. Schon unsere Vorfahren in Ostasien nutzten einfache Schwitzbäder, die aus kleinen Höhlen, Erdlöchern oder Zelten bestanden. Sie erhitzten Steine und übergossen sie mit Wasser – ein früher Vorgänger unseres heutigen Aufgusses.
Fast überall auf der Welt entwickelten verschiedene Kulturen ihre eigenen Formen des Schwitzbades – von den Inuit bis zu den Mexikanern, von den Japanern bis zu den Russen. Schwitzen als Ritual war und ist in vielen Ländern tief verwurzelt.
Die Römer haben das Ganze dann auf die nächste Stufe gehoben. Ihre Thermenkomplexe waren wahre Meisterwerke der Badekultur – und hier gab es nicht nur Schwitzbäder, sondern auch jede Menge andere Wellness- und Gesundheitseinrichtungen. Ein besonders beeindruckendes Dampfbad war das Caldarium, das eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 % erreichen konnte. Ein echtes Dampfparadies!
Die älteste bekannte Sauna, die der heutigen wirklich ähnlich ist, wurde von den Merowingern im 5. bis 8. Jahrhundert erbaut. Dieses fränkische Königsgeschlecht schuf eine Sauna mit Holzstufen und einem Ofen, der den Raum erhitzte – Elemente, die wir auch in modernen Saunen wiederfinden.
Im 18. und 19. Jahrhundert verschwand das Saunieren eine Zeit lang aus dem öffentlichen Leben. Gründe dafür waren zum einen das mangelnde Hygienebewusstsein, zum anderen die Ausbreitung von Krankheiten und auch religiöse Einstellungen, die Nacktheit eher ablehnten. Doch der Trend hatte nicht ausgedient – und so kam das Saunieren später wieder richtig in Mode.
In Deutschland fand das Saunieren erst nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Durchbruch. Heimkehrende Soldaten brachten das finnische Ritual mit und es etablierte sich zunächst in öffentlichen Saunahäusern. In Finnland dagegen war es immer schon üblich, eine Sauna auf dem eigenen Grundstück zu haben. Aber auch hierzulande ließ die Beliebtheit nicht lange auf sich warten.
Heute erlebt die Sauna weltweit eine echte Renaissance. Der Markt wächst stetig und auch in Deutschland ist der Trend zur eigenen Heimsauna oder Gartensauna klar erkennbar. Die gesundheitlichen Vorteile wie die Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit, Stressabbau und die Reinigung des Körpers tragen zur steigenden Beliebtheit bei.
Übrigens, in Finnland gibt es etwa eine Sauna pro 1,8 Einwohner – und hierzulande ist das Verhältnis etwa 1 Sauna auf 12.000 Einwohner. Da gibt es also noch ordentlich Potenzial ;-) ! Also, warum nicht die Gelegenheit nutzen und den nächsten Saunagang in der Therme Oberstdorf genießen?